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Picasa Webalben und Google+

Wer in diesen Tagen einige meiner Fotos ansehen will und dafür auf meine Picasa Webalben klickt, ist vielleicht etwas verwundert, bei Google+ zu landen. Google macht Ernst und versucht alle seine Dienste, seien es Picasa, YouTube oder Reader, in das soziale Netzwerk Google+ zu integrieren. Seit heute werden daher alle Aufrufe in die Picasa Webalben nach Google+ umgeleitet. Ein zweiter Grund dafür ist, dass Google mir – eher unfreiwillig – einen Google+ Account spendiert hat.

Die Ansicht bei Google+ ist auf jeden Fall neu. Alle Vorschaubilder sind größer, darunter leidet zwar die Übersicht, aber es bringt die Fotos in der Vordergrund. Ganz logisch sind die Google+ Alben noch nicht, der Button mit dem Zurückpfeil führt nicht zurück, sondern immer in mein Google+ Profil und das ist leer. Das zeigt mir leider: Hier geht es nicht mehr um meinen Fotos, sondern um Googles soziales Netz, im besten Falle noch mich. Mein soziales Netz ist aber bei Facebook. Die Ansicht der einzelnen Alben ist Google recht gut gelungen. Die Seite versucht eine Art Kollage darzustellen, indem es die Bilder unterschiedlich anordnet. Das sieht gut aus, hat aber auch Nachteile: Die Sortierung geht unter und ist nur noch grob zu erkennen und die Anordnung ändern sich ständig, das Titelbild des Albums wird immer als erstes Foto angezeigt, eine Neudefinition des Titelbildes ist über die Google+-Oberfläche gar nicht vorgesehen. Die Einzelansicht der Fotos ist ebenfalls gelungen, wobei Aufnahmen mit geringer Auflösung – und lud meine Bilder bisher immer in 1024 Pixeln Breite hoch – auf großen Monitoren neben den Bedienelementen untergehen.

Für die Verwaltung der Fotos fehlen noch einige Funktionen. Es ist nicht möglich die Standortinformationen eines gesamten Albums zusammen zu ändern. Insgesamt sind Standorte unter Google+ unbedeutender geworden. Zwar zeigt die Einzelansicht der Fotos eine kleine Karte an, eine Übersicht wie in den Picasa Webalben gibt es aber nicht mehr. Gleiches gilt für Kommentare. Ich sehe neben jedem Einzelbild die aktuellen Kommentare, jedoch keine Übersicht über neue Kommentare. Die tauchen sicher in meiner Google+ Timeline auf, aber wie bei Facebook, wird sowas schnell untergehen. Verknüpfte Galerien und Favoriten fehlen vollkommen. Google gibt dadurch die Picasa Community auf.

Insgesamt ist mein Eindruck der neuen Alben geteilt. Grafisch funktioniert das ganze gut, die Bedienung ist jedoch nicht gelungen und einige Funktionen fehlen schlicht. Dennoch wird es kaum einen Weg zurück zu den alten Alben geben. Zwar können diese über diesen Link momentan noch aufgerufen werden. Dies gilt jedoch nicht für die zahllosen Links innerhalb meines Blogs, diese lassen sich nicht entsprechend anpassen. Google wird ohnehin alles tun, um seine Nutzer und Dritte auf die neue Plattform zu zu leiten. Besonders schade daran dürfte die zu erwartende Einstellung der Software Picasa sein. In meinen Augen ist sie seit Jahren der mit Abstand schnellste Bild und Albenbetrachter auf dem Markt und kaum durch das lahmende Lightroom zu ersetzen.

Für die Zukunft heißt es abwarten. Treibt es Google zu bunt, ist es kein Problem eine neue Galerie woanders zu erstellen. Mal davon abgesehen, dass damit alle Jahre an Arbeit, alle Ortsdaten und Kommentare verloren gingen… keine schöne Aussicht.

Veröffentlicht am 06 Mar 2013 von Christian
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